Renault - ein Weltkonzern

Von null auf 100 in Atemberaubender Zeit: Zwei Jahre nachdem Louis Renault gemeinsam mit seinen Brüdern Marcel und Fernand Weihnachten 1898 das Unternehmen „Renault Frères“ gegründet hatte, beschäftigte die junge Firma zum Neujahr des Jahres 1900 bereits 100 Angestellte. Dank der stets prall gefüllten Auftragsbücher wuchs die Belegschaft bis 1913 sogar auf über 3.000 Mitarbeiter, die im gleichen Jahr bereits das 10.000ste Auto produzierten. Der Erfolg der frühen Jahre beruhte vor allem auf der technischen Genialität des jungen Louis Renault. Beispielsweise trugen Einnahmen aus Lizenzgebühren für das von Renault entwickelte Antriebskonzept mit Kardanwelle maßgeblich zum Firmenumsatz bei. Seine Schaffenskraft äußerte sich unter anderem auch darin, dass Renault in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts neben Autos unter anderem auch Bootsmotoren, Flugzeuge, Lastwagen, Traktoren und sogar den Prototyp einer Lokomotive entwickelte und produzierte.

In den 30er Jahren machte Renault einen weiteren großen Schritt nach vorne: Auf der Seine-Insel Seguin entstand ein neues Werk, das mit seiner für die damalige Zeit fortschrittlichsten Produktionstechnologie und den beispielhaften Arbeitsbedingungen Maßstäbe setzte. Besonderes Highlight: das mit 1.500 Metern längste Fließband außerhalb der USA. Ein knappes Jahrzehnt später erfolgte bei Renault in doppelter Hinsicht eine Zäsur: Zum einen starb Firmengründer Louis Renault am 24. Oktober 1944 im Alter von 67 Jahren. Zudem wurde das Unternehmen bei Kriegsende verstaatlicht. Unter der Führung von Pierre Lefaucheux und vor allem Dank des Erfolgsmodells Renault 4 CV begann in den folgenden Jahren die bis heute anhaltende Erfolgssträhne von Renault, die lediglich Mitte der 80er Jahre einen kurzzeitigen Dämpfer erhielt.

Nach dem Unfalltod Lefaucheux‘ übernahm 1955 Pierre Dreyfus die Leitung der Firma, der nicht zuletzt aufgrund seines Engagements für soziale Verbesserungen bei der Belegschaft ausgesprochen beliebt war.

Auch die Nachfolger Dreyfus‘ setzten nach seinem Rücktritt 1975 die von ihm begonnene Taktik konsequent fort. Mithilfe technischer Kooperation mit anderen Herstellern gelang es Renault, nach und nach neue Märkte und Segmente zu erschließen. 1992 übernahm Louis Schweitzer das Renault Ruder. Unter seiner Leitung kam es zwei Jahre später zunächst zu einer Teil-Privatisierung des Unternehmens. Wiederum zwei Jahre darauf ging Renault komplett in private Hand über. Zu den wichtigsten Eckpunkten der jüngeren Vergangenheit zählen vor allem die strategische Allianz mit Nissan sowie die Übernahmen von Dacia und Samsung. Derart gerüstet, präsentiert sich Renault heute unter dem Vorsitz von Carlos Ghosn – der am 1. Mai 2005 Louis Schweitzer ablöste – als Global Player und zählt zu den weltweit erfolgreichsten Unternehmen der Automobilbranche.

 

Quelle:  www.renault.de